Mangold ist ein robustes Blattgemüse mit farbenfrohen Stielen und vielseitiger Verwendung in der Küche. Für eine gesunde Entwicklung braucht er jedoch mehr als nur Wasser und Nährstoffe: Die Wahl seiner Nachbarn im Beet beeinflusst Wachstum, Ertrag und Widerstandskraft. In einer Mischkultur nutzen verschiedene Pflanzen ihre Stärken, ergänzen sich in ihren Ansprüchen und helfen, Schädlinge fernzuhalten. Mit dem richtigen Pflanzplan kannst du deinen Mangold also nicht nur ernähren, sondern auch schützen.
Anbau von Mangold: Die Besonderheiten
Im Gemüsebeet gehört Mangold zu den mittel bis stark zehrenden Kulturen. Er liebt einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort und gedeiht am besten in tiefgründiger, humoser Erde mit gleichmäßiger Feuchtigkeit. Der pH-Wert sollte leicht im neutralen Bereich liegen; zu saure Böden lassen sich mit etwas Kalk verbessern.
Staunässe verträgt Mangold nicht, trocknet der Boden jedoch aus, schießt er schnell in die Blüte. Je nach Sorte wird er im Frühjahr direkt gesät oder vorgezogen und ab Mai ins Freiland gepflanzt. Die großen Blätter verdunsten viel Wasser, daher ist regelmäßiges Gießen wichtig. Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Stroh hält die Feuchtigkeit im Boden und hemmt Unkraut. In milderen Gegenden überstehen winterharte Sorten sogar den ersten Frost und liefern noch im Spätherbst frische Blätter.
Welche Arten von Pflanzen sind gute Nachbarn für Mangold (und warum)?
Gute Partner für Mangold entstammen meist anderen Pflanzenfamilien und haben andere Ansprüche an Nährstoffe oder Wurzeltiefe. Wurzelgemüse wie Möhren, Rettich, Schwarzwurzel oder Pastinaken lockern den Boden tiefgründig auf und konkurrieren nicht mit den flachen Wurzeln des Mangolds.
Kreuzblütler wie Brokkoli, Blumenkohl und Kohlrabi ergänzen den Starkzehrer mit ihren anderen Nährstoffbedürfnissen und schattieren den Boden leicht.
Hülsenfrüchte wie Buschbohnen und Erbsen binden Stickstoff im Boden, was dem Mangold zugutekommt.
Alliumgewächse – Zwiebeln, Knoblauch, Lauch – geben schwefelhaltige Stoffe ab, die Blattläuse und Pilzkrankheiten fernhalten.
Salate und Spinat als kurze Vor- oder Zwischenkultur füllen die Lücken zwischen den Mangoldpflanzen, halten den Boden feucht und sind geerntet, bevor der Mangold viel Platz braucht.
Kräuter und Blumen wie Kapuzinerkresse, Tagetes und Ringelblume locken Nützlinge an und vertreiben Schädlinge mit ihren Duftstoffen. Auch artischocken, Fenchel und Sonnenblumen werden gerne kombiniert: Sie bieten Windschutz, locken Bestäuber an und strukturieren das Beet in der Höhe.
Liste der guten Nachbarn für Mangold
Viele Pflanzen passen hervorragend zu Mangold und verbessern das Mikroklima im Beet. Hier einige bewährte Begleiter:
- Wurzelgemüse: Möhren, Pastinaken, Rettich, Radieschen und Schwarzwurzeln lockern tiefe Bodenschichten und nutzen andere Nährstoffbereiche.
- Kohlgewächse: Brokkoli, Blumenkohl, Weißkohl und Kohlrabi ergänzen den Mangold gut und beschatten den Boden mit ihren Blättern.
- Bohnen und Erbsen: Buschbohnen, Stangenbohnen und Erbsen reichern den Boden mit Stickstoff an und wachsen vertikal, sodass sie wenig Fläche beanspruchen.
- Alliumgewächse: Zwiebeln, Lauch, Porree und Knoblauch halten dank ihrer schwefelhaltigen Inhaltsstoffe Schädlinge fern und beugen Mehltau vor.
- Salate und Spinat: Kopfsalat, Pflücksalat, Feldsalat und junger Spinat dienen als Vorkultur und halten den Boden bedeckt.
- Sellerie und Fenchel: Mit ihren tiefen Wurzeln lockern sie den Boden und versorgen das Beet mit ätherischen Ölen, die Schädlinge abschrecken.
- Artischocken und Sonnenblumen: Diese großwüchsigen Pflanzen bieten Windschutz und locken mit ihren Blüten Bienen und andere Bestäuber an.
- Nützlingspflanzen: Kapuzinerkresse, Ringelblume, Tagetes und Borretsch ziehen nützliche Insekten an, wirken gegen Nematoden und werten das Beet optisch auf.
- Oregano und Thymian: Duftende Kräuter, die Schnecken und Ameisen fernhalten und gleichzeitig die Nachbarn aromatisch begleiten.
- Sellerie: Sowohl Stangensellerie als auch Knollensellerie passen in die Mischkultur und liefern zusätzliche Ernteprodukte.
Welche Arten von Pflanzen sind schlechte Nachbarn für Mangold (und warum)?
Manche Pflanzen teilen mit Mangold nicht nur Nährstoffansprüche, sondern auch Krankheiten oder Schädlinge. Dazu gehören vor allem andere Gänsefußgewächse wie Spinat, Rote Bete und Zuckerrüben. Sie locken die gleichen Pilze und Schädlinge an und erschöpfen den Boden in kurzer Zeit.
Starkzehrer wie Tomaten, Gurken und Kürbisse beanspruchen nicht nur viel Platz, sondern entziehen dem Boden ähnliche Nährstoffe; so kommt es schnell zu Konkurrenz. Auch Zucchini sind schlechte Nachbarn für Mangold, da sie ihm die Nährstoffe streitig machen und keinen Platz zum Wachsen lassen.
Und auch Rucola und andere schnell wachsende Kreuzblütler können den Mangold verdrängen, wenn sie zu dicht gesetzt werden. Topinambur breitet sich mit seinem dichten Wurzelwerk aus und nimmt dem Blattgemüse Licht und Raum, während üppige Kräuter wie Liebstöckel oder Sellerie mit dicken Blattstielen den Mangold beschatten. Um Krankheiten zu vermeiden, solltest du ausserdem auf neutralen oder ruhenden Nachbarpflanzen achten, wenn du dir bei einer Kombination unsicher bist.
Liste der schlechten Nachbarn für Mangold
Die folgenden Pflanzen solltest du nicht direkt neben Mangold anbauen:
- Spinat: Als enger Verwandter teilt er Krankheiten wie Falschen Mehltau und lockt ähnliche Schädlinge an.
- Rote Bete und Zuckerrüben: Gehören zur gleichen Artengruppe (Beta vulgaris) und entziehen dem Boden die gleichen Nährstoffe.
- Speiserüben und Rucola: Diese Kreuzblütler konkurrieren stark und können den Mangold beschatten.
- Tomaten und Gurken: Als Starkzehrer benötigen sie viel Wasser und Nahrung und beanspruchen viel Platz.
- Kartoffeln: Sie locken Drahtwürmer und andere Bodenschädlinge an, die auch Mangold schaden können.
- Topinambur und Liebstöckel: Durch ihr kräftiges Wurzelwerk und hohes Wachstum verdrängen sie die Nachbarn im Beet.
- Weitere Amaranthaceae: Quinoa, Fuchsschwanz und Mangold-Verwandte belasten den Boden und erhöhen das Krankheitsrisiko.
Fruchtfolge: Was pflanzt man vor oder nach Mangold im Jahresverlauf?
Eine durchdachte Fruchtfolge stärkt den Boden und verhindert Krankheiten. Vor dem Mangold kannst du schnell wachsende Kulturen wie Radieschen, Pflücksalat, Spinat oder Asiasalate anbauen; sie sind geerntet, bevor der Mangold Platz braucht. Auch Erbsen oder frühe Bohnen eignen sich als Vorkultur und reichern den Boden mit Stickstoff an. Nach der Mangoldernte im Spätsommer kannst du Winterportulak, Feldsalat oder Winterzwiebeln aussäen.
Winterharte Kohlarten wie Grünkohl oder Rosenkohl nutzen die freigewordene Fläche noch bis in den Winter hinein. Achte darauf, dass auf demselben Beet für drei bis vier Jahre keine eng verwandten Pflanzen wie Spinat oder Rote Bete wachsen, damit sich keine Krankheiten ansiedeln. Gründüngung mit Phacelia, Senf oder Gelbsenf lockert den Boden und bereitet ihn für die nächste Saison vor.
Der beste Standort und Boden für Mangold
Mangold bevorzugt ein sonniges bis halbschattiges Beet, das vor Wind geschützt ist. Der Boden sollte locker, tiefgründig und humusreich sein, mit einem pH-Wert über 6. Arbeite vor der Pflanzung reifen Kompost oder gut verrotteten Mist ein, um das Blattgemüse mit Nährstoffen zu versorgen. Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist wichtig; Trockenphasen führen zu zähen Blättern und frühem Blühen. Staunässe jedoch verursacht Wurzelfäule, deshalb ist ein guter Wasserabzug unerlässlich. Besonders schön kommt Mangold in Hochbeeten oder Töpfen mit hochwertigem Substrat zur Geltung. Eine Mulchschicht aus organischem Material hält die Feuchtigkeit und reduziert Unkraut.
Kurzer Exkurs zu Mangoldsorten
Es gibt zwei Hauptgruppen von Mangold. Blattmangold (Schnitt- oder Cicla-Mangold) wird wie Spinat genutzt: Die zarten Blätter werden laufend geerntet und treiben immer wieder nach. Sorten wie ‘Charlie’ punkten mit dunkelroten Stielen und grünen Blättern, ‘Grüner Schnitt’ wächst schnell und liefert zarte, glatte Blätter, ‘Verde da Taglio’ ist eine italienische Sorte mit leuchtend grünen Blättern, und ‘Ewiger Spinat’ gilt als besonders frosthart. Stielmangold (Rippen- oder Flavescens-Mangold) bildet kräftige Blattrippen und fleischige Stiele, die ähnlich wie Spargel zubereitet werden können. Klassiker mit weißen Rippen sind ‘Fordhook Giant’ mit breiten Stängeln und großen Blättern, ‘Genfer Krautstiel’ mit robustem Wuchs, ‘Lucullus’ mit dünnen, zarten Stielen und ‘White Silver’ mit silberweißen Rippen. Wer Farbtupfer ins Beet bringen will, greift zu bunten Sorten wie ‘Bright Yellow’ oder ‘Feurio’ mit gelben beziehungsweise roten Stielen oder zu der bunten Mischung ‘Rainbow’, die verschiedenfarbige Stängel kombiniert. So findest du für jeden Geschmack und jede Gartensituation die passende Vielfalt.
Fazit: Die richtige Gesellschaft für Mangold
Die Wahl der Nachbarn entscheidet bei Mangold über Gesundheit und Ertrag. Indem du ihn mit tief wurzelnden Gemüsen, stickstoffbindenden Leguminosen, aromatischen Kräutern und nützlingsfreundlichen Blumen kombinierst, schaffst du im Beet ein natürliches Gleichgewicht. Vermeide es, ihm direkte Verwandte und andere Starkzehrer an die Seite zu setzen, und gönne dem Beet zwischen zwei Mangoldkulturen eine mehrjährige Pause. So wird dein Mangold kräftig wachsen, farbenfrohe Stiele bilden und dich mit einer langen Erntezeit erfreuen.

