Welches sind schlechte, und welches sind gute Nachbarn für Zucchini? Das trägt nämlich viel dazu bei, wie gut deine Zucchini wachsen und wie üppig die Ernte ausfällt. Denn Mischkultur ist nicht nur ein altes Gärtnerwissen, sie hilft auch, den Platz im Beet optimal zu nutzen und Pflanzen vor Schädlingen zu schützen. In diesem Beitrag erfährst du, welche Begleiter sich für Zucchini eignen und welche Kombinationen du besser vermeiden solltest.
Anbau von Zucchini: Die Besonderheiten
Zucchini sind wärmeliebende Starkzehrer. Sie brauchen einen sonnigen Standort und einen humusreichen, nährstoffreichen Boden, um sich gut zu entwickeln. Da sie nur frostfreie Temperaturen vertragen, werden sie ab Mitte Mai ins Freiland gepflanzt oder ausgesät.
Eine einzelne Pflanze kann über einen Quadratmeter Platz beanspruchen, deshalb solltest du sie mit genügend Abstand setzen. Regelmäßiges Gießen ist wichtig, da die großen Blätter viel Wasser verdunsten. Vermeide dabei, die Blätter zu benetzen, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Zucchini entwickeln männliche und weibliche Blüten; bestäubende Insekten sorgen für den Fruchtansatz, deshalb sind Blühpflanzen in der Umgebung hilfreich.
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Welche Arten von Pflanzen sind gute Nachbarn für Zucchini (und warum)?
Gute Nachbarn ergänzen sich in ihrem Wachstum und entziehen dem Boden nicht dieselben Nährstoffe. Leguminosen wie Stangenbohnen oder Erbsen bringen Stickstoff in den Boden ein und unterstützen somit das Wachstum der hungrigen Zucchini. Tiefwurzelnde Gemüse wie Möhren, Rote Bete oder Sellerie nutzen andere Bodenschichten und kommen den flach wurzelnden Kürbisgewächsen nicht in die Quere. Zwiebelgewächse und Lauch halten mit ihrem Duft Blattläuse und andere Schädlinge fern und wirken vorbeugend gegen Pilzbefall. Kräuter und Blühpflanzen wie Basilikum, Kamille oder Borretsch fördern durch ihre ätherischen Öle die Pflanzengesundheit, locken Bestäuber an und schrecken Schädlinge ab. Hohe Pflanzen wie Mais oder Sonnenblumen können in einer Milpa-ähnlichen Mischkultur als natürliche Rankhilfe dienen, wenn du kletternde Zucchiniarten anbaust.
Liste der guten Nachbarn für Zucchini
Viele Gemüse, Kräuter und Blumen harmonieren hervorragend mit Zucchini. Die folgende Liste gibt dir eine Auswahl an empfehlenswerten Beetpartnern:
- Stangenbohnen und Erbsen: Fixieren Stickstoff im Boden und verbessern die Nährstoffversorgung.
- Möhren, Rote Bete und Sellerie: Mit tiefen Wurzeln erschließen sie andere Bodenschichten und konkurrieren nicht um Platz.
- Zwiebeln, Lauch, Frühlingszwiebeln und Knoblauch: Ihr intensiver Geruch hält Schädlinge fern und beugt Mehltau vor.
- Salat, Spinat und Mangold: Diese Schwach- bis Mittelzehrer nutzen den Raum zu Füßen der Zucchinipflanzen und verhindern Unkrautwuchs.
- Mais oder Sonnenblumen: Dienen als natürliche Rankhilfe in einer Mischkultur und schützen den Boden vor Austrocknung.
- Basilikum, Petersilie, Dill und Oregano: Aromatische Kräuter, die Mehltau vorbeugen und das Aroma von Zucchini verbessern.
- Borretsch, Kapuzinerkresse, Ringelblume und Tagetes: Blühpflanzen, die Bestäuber anziehen und Nematoden oder andere Bodenkrankheiten reduzieren.
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Welche Arten von Pflanzen sind schlechte Nachbarn für Zucchini (und warum)?
Manche Pflanzen teilen sich mit Zucchini nicht nur den Platz, sondern auch Krankheiten, Schädlinge oder einen großen Appetit auf Nährstoffe. Dazu gehören andere Kürbisgewächse wie Gurken, Kürbisse und Melonen. Sie ziehen ähnliche Schädlinge an und erhöhen die Gefahr, dass sich Krankheiten wie Mehltau oder Viren im Beet ausbreiten. Nacht- und Kohlgewächse sind ebenfalls Starkzehrer und konkurrieren mit Zucchini um Nährstoffe und Wasser. Kartoffeln und Rettiche können zudem Pilzkrankheiten übertragen. Auch kräftig wachsende Stauden wie Liebstöckel oder Topinambur nehmen den Zucchinipflanzen Licht und Raum oder bedrängen sie mit ihrem Wurzelwerk. Deshalb ist es wichtig, diese Pflanzen auf anderen Beeten unterzubringen.

Liste der schlechten Nachbarn für Zucchini
Die folgenden Pflanzen solltest du nicht direkt neben Zucchini setzen:
- Gurken, Kürbisse und Melonen: Gehören zur gleichen Familie, teilen Schädlinge und Krankheiten und beanspruchen viel Platz.
- Tomaten, Paprika und Auberginen: Nacht- und Solanaceae-Gewächse mit hohem Nährstoffbedarf und ähnlichen Krankheiten wie Kraut- und Braunfäule.
- Kartoffeln: Konkurrieren um Nährstoffe und können Krankheiten wie Krautfäule übertragen.
- Kohlarten: Brokkoli, Rosenkohl, Wirsing, Kohlrabi oder Blumenkohl sind ebenfalls Starkzehrer und benötigen viel Platz.
- Rettich: Nimmt Nährstoffe auf derselben Ebene auf und behindert das Wachstum der Zucchini.
- Liebstöckel: Starkwüchsiges Kraut, das benachbarte Pflanzen überwuchert und ihnen das Licht nimmt.
- Topinambur: Bildet dichtes Wurzelwerk und kann Zucchini im Wachstum beeinträchtigen.
Fruchtfolge: Was pflanzt man vor oder nach Zucchini im Jahresverlauf?
Da Zucchini nur in den warmen Sommermonaten wachsen, bietet sich davor und danach Platz für andere Kulturen. Als Vorkultur eignen sich schnell wachsende, kältetolerante Pflanzen wie Radieschen, Spinat, Salat, Erbsen oder Kohlrabi. Diese sind bis Mai geerntet und machen Platz für die jungen Zucchinipflanzen.
Nach der Zucchiniernte kannst du das Beet mit winterharten Kulturen wie Spinat, Winterzwiebeln oder Feldsalat bepflanzen oder mit Gründüngern wie Phacelia, Senf oder Lupinen einsäen. Gründüngung lockert den Boden, bindet Nährstoffe und beugt Bodenmüdigkeit vor. Zwischen zwei Zucchinikulturen sollten mehrere Jahre vergehen, damit sich keine Krankheiten ansammeln; eine Anbaupause von drei bis vier Jahren ist empfehlenswert.
Der beste Standort und Boden für Zucchini
Zucchini lieben Wärme und Sonne. Wähle einen Standort, der möglichst windgeschützt und vollsonnig ist. Der Boden sollte locker, humusreich und gut durchlässig sein, damit sich keine Staunässe bildet. Arbeite vor der Pflanzung großzügig reifen Kompost oder abgelagerten Mist in den Boden ein, denn Zucchini benötigen viele Nährstoffe. Ein leicht alkalischer bis neutraler pH-Wert (6,5 bis 7) ist ideal. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt hält die Feuchtigkeit im Boden und reduziert Unkraut. Während der Wachstumsphase ist eine gleichmäßige Wasserversorgung wichtig, insbesondere bei trockenem Wetter.
Kurzer Exkurs zu Zucchinisorten
Die Auswahl an Zucchinisorten ist erstaunlich. Zu den klassischen grünen Sorten gehört ‘Black Beauty’, die längliche, dunkelgrüne Früchte liefert und sich für nahezu jeden Garten eignet. Gelbe Sorten wie ‘Gold Rush’ oder ‘Oro di Piacenza’ setzen farbige Akzente und schmecken mild.
Wer Abwechslung liebt, kann runde Zucchini wie ‘Tondo di Nizza’ anbauen; sie eignen sich perfekt zum Füllen. Ribbelige, aromatische Früchte liefert ‘Costata Romanesco’, eine alte italienische Sorte. Es gibt auch kletternde oder rankende Zucchini, die platzsparend an einer Stütze wachsen, sowie UFO-förmige Patisson-Sorten, die wie kleine Kürbisse aussehen. Jede Sorte hat ihre eigenen Vorzüge in Geschmack, Form und Wuchs, sodass für jeden Garten etwas Passendes dabei ist.
Fazit: Nachbarn wählen mit Bedacht
Die richtige Nachbarschaft entscheidet bei Zucchini über Gesundheit und Ertrag. Indem du die starkzehrenden Pflanzen mit stickstoffbringenden Leguminosen, tief wurzelnden Gemüsen, aromatischen Kräutern und blühenden Schädlingsabwehrern kombinierst, schaffst du ein ausgewogenes Beet, das Schnecken und Schädlinge fernhält und den Boden schont.
Vermeide hingegen Konkurrenz durch andere Kürbisgewächse, Nachtschattengewächse oder stark wuchernde Kräuter. Eine durchdachte Fruchtfolge und der passende Standort runden die erfolgreiche Zucchinikultur ab und sorgen für viele leckere Früchte.

