Ein Garten ohne Vogelhaus ist kein natürlicher Garten: So wichtig sind die Vögel

Immer mehr Gartenbesitzer verfolgen das Ziel, ihren heimischen Außenbereich so naturnah wie möglich zu gestalten. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Anwesenheit von Vögeln im Garten.

Die kleinen Gartenbewohner sind längst nicht nur nett anzusehen und sorgen mit ihren Gesängen für eine idyllische Kulisse − Vögel nehmen im Ökosystem auch einen äußerst wichtigen Platz ein. Sie erfüllen beispielsweise eine wichtige Funktion dabei, die allgemeine Gesundheit des Gartens aufrechtzuerhalten. Sie bekämpfen dafür Schädlinge und sorgen damit für ein ausgeglichenes Ökosystem. In einem natürlichen Garten sollte demnach keinesfalls auf ein Vogelhaus verzichtet werden.

Wie wichtig die Vögel für den heimischen Außenbereich sind und wie sie erfolgreich in den Garten gelockt werden können, erklärt der folgende Beitrag im Detail.

Ökosystem Garten: Diese Bedeutung kommt den Vögeln zu

Vögel stellen nicht nur zufällige, nette Besucher im Garten dar. Vielmehr handelt es sich bei ihnen um einen essentiellen Bestandteil eines gesunden Ökosystems.

Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen. Sie verbreiten Samen und fressen schädliche Insekten. Mit ihrem Fressverhalten sorgen sie dafür, dass die Populationen von Blattläusen, Schnecken und Co. reguliert werden. Damit tragen sie in hohem Maße zu der Gesundheit der Pflanzen im Garten bei.

Nicht zu vernachlässigen ist außerdem, dass es mit ausreichend Vögeln im Garten keinesfalls mehr nötig ist, chemische Pestizide gegen Schädlinge einzusetzen. Eine nachhaltige, umweltfreundliche Gartenpraxis lässt sich mit Hilfe der gefiederten Gartenbewohner somit maßgeblich unterstützen.

Entspannung fördern: Den Vögeln einfach zuschauen

Neben ihrer ökologischen Bedeutung bereichern Vögel den Garten auch in ästhetischer Hinsicht. Die vielfältigen Farben, Formen und Gesänge der Gartenbewohner verleihen dem Außenbereich erst Leben und Dynamik. Ob leuchtend rote Kardinälen oder elegante Schwalben: Hierzulande gibt es eine große Vielfalt an heimischen Vogelarten, die sich in den verschiedenen Jahreszeiten im Garten blicken lassen.

Das Beobachten von Vögeln stellt für viele Menschen eine entspannende und meditative Erfahrung dar und bietet eine willkommene Abwechslung im hektischen Alltag. Der Garten wird so zu einer echten Ruheoase, in der die Seele baumeln gelassen werden kann.

Ein Beitrag zum Naturschutz: Förderung der Biodiversität

Wird der heimische Garten vogelfreundlich gestaltet, profitieren nicht nur die Tiere und die Gartenbesitzer in hohem Maße, sondern auch die Natur. Ein Garten mit vielen Vögeln stellt nämlich einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz dar.

Indem den Vögeln ein angenehmer Lebensraum im Garten geboten wird, wird der natürlichen Kreislauf unterstützt und aufrechterhalten. Dies fördert die Biodiversität.

Vögel stellen einen wichtigen Bestandteil des Nahrungsnetzes dar. Sie dienen anderen Tieren als Nahrung. Durch die Förderung einer gesunden Vogelpopulation im heimischen Außenbereich wird also dazu beigetragen, das Gleichgewicht in der Natur zu erhalten und die biologische Vielfalt zu schützen.

Vogelhäuser und Futterstellen: Einladende Plätze für Vögel schaffen

Um die Vögel in den Garten zu locken, sollte er einen sicheren Rückzugsort für die Tiere darstellen. Somit sind Futterstellen und Vogelhäuser für einen natürlichen Garten unverzichtbar.

Vogelhäuser bieten den Vögeln Schutz vor den Einflüssen der Witterung und vor Raubtieren. Während der Brutzeit dienen sie außerdem als sichere Nistplätze. Daneben sollten auch Futterstellen eingerichtet werden, welche die Tiere das ganze Jahr über mit Nahrung versorgen. Wichtig ist dies insbesondere in den kalten Wintermonaten, wenn die natürlichen Nahrungsquellen knapp werden.

Werden die Vogelhäuser und Futterstellen im Garten geschickt platziert, lässt sich schnell bemerken, dass sich die Anzahl und Vielfalt der Vögel, die den Garten besuchen, erhöhen.

Vogelfutter: Worauf kommt es für eine ausgewogene Ernährung an?

Durch das Futter, das im heimischen Garten angeboten wird, darf die Gesundheit der Vögel jedoch keinesfalls gefährdet werden. Aus diesem Grund ist sicherzustellen, dass die Gartenbewohner eine ausgewogene Ernährung angeboten bekommen.

Eine solche besteht idealerweise aus einer Mischung aus Samen, Körnern, Nüssen und Beeren. Diese stärken das Immunsystem der Tiere. Es ist darauf zu achten, dass auf hochwertiges Vogelfutter ohne Zusatzstoffe oder Konservierungsmittel zurückgegriffen wird. Zudem muss das Futter regelmäßig erneuert werden, um die Bildung von Schimmel und das Risiko von Verunreinigungen zu vermeiden.

Werden die Vogelfutterstellen sorgfältig gepflegt, lässt sich sicherstellen, dass sich die gefiederten Besucher sich im Garten rundum wohl fühlen und gerne wiederkommen.

Garten vogelfreundlich gestalten

Damit der Garten mehr Vögel anzieht und einen geeigneten Lebensraum für sie darstellt, gibt es noch weitere Maßnahmen, die Gartenbesitzer ergreifen können. Sinnvoll ist es beispielsweise, viele einheimische Sträucher und Bäume zu pflanzen, die Vögeln sowohl natürliche Nahrung als auch Schutz bieten.

Einige Bereiche des Gartens sollten zudem wild wachsen gelassen werden, um Lebensräume für Bodenbrüter, wie zum Beispiel Rotkehlchen und Amseln zu schaffen. Darüber hinaus können Sie Vogeltränken und -bäder aufstellen, um den Vögeln eine Wasserquelle zu bieten. Wichtig ist dies besonders in trockenen und heißen Perioden.

Das ist in einem vogelfreundlichen Garten tabu

Um die Vögel nicht nur anzulocken, sondern sie auch dauerhaft im Garten zu halten, ist es entscheidend, dass die Tiere nicht gestört werden. Vögel sind sehr empfindlich gegenüber verschiedenen Umwelteinflüssen und menschlichen Aktivitäten. Es ist also wichtig zu wissen, welche Elemente die Anwesenheit der Vögel im Garten beeinträchtigen können. Zu den größten Störfaktoren zählen Lärm, Haustiere, chemische Pestizide und eine zu künstliche Gartengestaltung.

Lärm ist einer der Hauptgründe, warum Vögel bestimmte Gebiete meiden. Laute Geräusche von Verkehr, Baumaschinen oder auch laute Musik, können die Vögel leicht verscheuchen. Es sollte daher auf eine möglichst ruhige und friedliche Umgebung geachtet werden, die Vögeln Sicherheit bietet und sie so ermutigt, sich auch langfristig niederzulassen.

Darüber hinaus sind Haustiere, insbesondere Katzen, eine Bedrohung für Vögel. Katzen sind von Natur aus Jäger und können der lokalen Vogelpopulation im Garten damit schaden  − auch, wenn sie nur spielen oder ihrer Jagdleidenschaft nachgehen. Leben Katzen im Haushalt, sollte zumindest sichergestellt werden, dass sie während der Brutzeiten der Vögel, vor allem im Frühling und Frühsommer, unter Aufsicht im Garten stehen.

Der Einsatz von chemischen Pestiziden ist sehr gefährlich für Vögel. Diese Chemikalien sind für die Tiere oft giftig, wenn sie in Kontakt mit behandelten Pflanzen oder Insekten kommen. Daneben ist auch die Gestaltung des Gartens selbst von großer Bedeutung. Ein zu ordentlicher Garten mit zu wenig natürlichen Versteckmöglichkeiten und Nistplätzen ist für Vögel weniger attraktiv. Dichte Hecken, vielfältige Sträucher und das Aufhängen von Nistkästen an geschützten Orten helfen den Vögeln, sich sicher und willkommen zu fühlen.