Kirschlorbeer entfernen ohne Ausgraben

Manchmal steht der Kirschlorbeer einfach im Weg. Vielleicht ist er zu groß geworden, nimmt anderen Pflanzen das Licht oder passt einfach nicht mehr ins Beet. Ihn mit dem Spaten mitsamt aller Wurzeln aus dem Boden zu holen, kann allerdings schnell zur Tortur werden. Zum Glück gibt es Methoden, wie du ihn auch ohne Schweiß und schwere Arbeit loswerden kannst. Kirschlorbeer entfernen ohne Ausgraben ist also möglich: So kannst du die Kirschlorbeer-Sträucher absterben lassen.

Kirschlorbeer auszugraben ist sehr mühsam

Wer schon einmal versucht hat, einen Kirschlorbeer aus dem Boden zu holen, weiß: Das ist nichts für einen kurzen Nachmittag. Die Wurzeln reichen tief, breiten sich in alle Richtungen aus und hängen oft so fest im Erdreich, dass selbst mit Spaten, Hacke und viel Kraft kein schnelles Vorankommen ist.

Trotzdem entscheiden sich viele dafür, den Strauch dauerhaft zu entfernen – und das aus gutem Grund:

  • Der Kirschlorbeer breitet sich schnell und stark aus

  • Er verdrängt andere Pflanzen in der Nähe

  • Seine Blätter verrotten schlecht im Kompost

  • Rückschnitt allein hält ihn kaum in Schach

  • Der Strauch ist für viele heimische Tiere uninteressant

  • Große Exemplare lassen sich nur schwer kontrollieren

In manchen Regionen darf die Pflanze wegen dieser Nachteile gar nicht mehr gepflanzt werden oder ist der Kirschlorbeer verboten. Gerade wenn du deinen Garten offener gestalten oder mehr Platz für andere Gewächse schaffen willst, lohnt es sich, den Kirschlorbeer vollständig loszuwerden – auch wenn das ohne Ausgraben etwas Geduld erfordert.

So kannst du Kirschlorbeer entfernen, ohne ihn auszugraben

Wenn du dir das Graben sparen willst, brauchst du eine andere Taktik. Ziel ist es, den Strauch so zu schwächen, dass er nach und nach abstirbt. Dabei gehst du Schritt für Schritt vor – und bleibst konsequent dran. Mit etwas Ausdauer funktioniert das erstaunlich gut.

1. Ganz unten abschneiden

Zuerst schneidest du den Strauch so tief wie möglich ab – direkt über dem Boden. Am besten nutzt du dafür eine Säge mit grobem Blatt oder eine Astschere, falls der Stamm noch nicht allzu dick ist. Je glatter der Schnitt, desto besser kommst du im nächsten Schritt weiter.

2. Stumpf kreuzweise einschneiden

Nach dem Schnitt nimmst du dir den verbleibenden Stumpf vor. Ritze ihn mit einer Axt oder einer kräftigen Säge kreuzweise ein – ruhig tief, sodass das Holz an mehreren Stellen verletzt ist. Dadurch unterbrichst du die Versorgung und schwächst die Pflanze zusätzlich.

3. Tipp: Diese Werkzeuge eignen sich dafür

Am besten gelingen diese Arbeiten mit:

  • Einer stabilen Bügelsäge für dickere Stämme

  • Einer scharfen Astschere für dünnere Zweige

  • Einem Spalthammer oder Beil zum Einschneiden

  • Handschuhen mit gutem Grip – der Strauch kann rutschig sein

  • Einer stabilen Unterlage, wenn du im knienden Arbeiten musst

Mit dem richtigen Werkzeug sparst du Kraft und bekommst sauberere Schnitte – das macht es einfacher, den Strauch dauerhaft kleinzukriegen.

Neue Austriebe müssen entfernt werden

Auch wenn der Stumpf tief eingeschnitten ist, wird der Kirschlorbeer nicht sofort aufgeben. Schon nach wenigen Wochen können neue Triebe aus dem Wurzelstock oder direkt neben dem Schnittpunkt erscheinen. Diese solltest du so früh wie möglich entfernen – je jünger sie sind, desto leichter lassen sie sich abknipsen oder abschneiden.

Warte nicht, bis die neuen Zweige verholzen. Jeder Austrieb bedeutet, dass der Strauch Energie zurückgewinnt, indem er über die grünen Blätter Photosynthese betreibt. Wenn du ihn wirklich loswerden willst, musst du ihm genau das verwehren. Kontrolliere die Stelle regelmäßig – gerade in den ersten Monaten nach dem Schnitt. Alles, was grün wird, kommt sofort weg.

Wie lange es dauert, bis der Kirschlorbeer endgültig abstirbt, hängt vom Standort, der Bodenfeuchtigkeit und der Größe des alten Strauchs ab. In vielen Fällen zeigen sich die ersten Erfolge schon nach ein paar Monaten, vollständig erledigt ist die Sache aber meist erst nach ein bis zwei Jahren.

Wenn du den Vorgang beschleunigen willst, kannst du die Schnittfläche immer wieder nachritzen, besonders wenn sie beginnt, trocken zu werden. Auch das Abdecken mit einer lichtundurchlässigen Plane bremst den Austrieb. Je weniger Sonne und Luft an den Stumpf kommen, desto schneller verliert der Kirschlorbeer seine Kraft.

Kirschlorbeer durch Chemikalien absterben lassen

Manche greifen zu Mitteln aus dem Gartenschrank, wenn reine Handarbeit nicht den gewünschten Erfolg bringt. Auch beim Kirschlorbeer gibt es Wege, ihn chemisch zu schwächen. Doch hier ist Vorsicht geboten – was dem Strauch schadet, kann leicht auch andere Pflanzen oder Tiere im Garten treffen.

Bittersalz

Ein alter Trick ist der Einsatz von Bittersalz. Dabei wird das Salz in die eingeschnittenen Stellen des Stumpfes gefüllt. Wichtig ist, dass du den Bereich anschließend mit einer festen Folie oder einem Eimer abdeckst – sonst spült der nächste Regen alles wieder heraus oder es landet im Boden, wo es umliegende Pflanzen schädigen kann.

Bittersalz kann die Wurzelaktivität bremsen und den Verfall beschleunigen. Die Wirkung ist allerdings nicht garantiert – manchmal zeigt sich kaum ein Effekt. Außerdem kann es bei unsachgemäßer Anwendung auch benachbarte Pflanzen schaden. Wenn du das Salz einsetzt, dann sparsam und gezielt.

Pflanzenvernichtungsmittel

Es gibt Mittel, die gezielt gegen Gehölze wirken – viele davon sind jedoch nicht für den Hausgarten zugelassen. Was auf dem Etikett als Unkrautvernichter steht, ist oft nur für bestimmte Anwendungen erlaubt. Und selbst wenn man es nutzen dürfte: Gift gehört im Garten eigentlich nicht in den Boden.

Gerade bei Sträuchern wie dem Kirschlorbeer, die zwar hartnäckig, aber nicht unbesiegbar sind, lohnt sich der Griff zur Chemie selten. Mit Geduld und regelmäßiger Kontrolle lässt sich der Strauch auch ohne gefährliche Mittel beseitigen – und du musst dir keine Sorgen um das Gleichgewicht in deinem Beet machen.

Fazit: Geduld schlägt Gewalt, wenn man Kirschlorbeer ohne Ausgraben entfernen möchte

Kirschlorbeer loszuwerden, ohne ihn auszugraben, kostet Zeit – aber es funktioniert. Je sorgfältiger du vorgehst, desto besser stehen die Chancen, dass der Strauch endgültig verschwindet. Statt den Boden aufzureißen oder zum Spritzmittel zu greifen, setzt du auf konsequentes Schwächen und Nacharbeiten. Es ist kein schneller Sieg, aber einer, der den Garten langfristig in Ruhe lässt.

Unser Tipp: Alternativen zu Kirschlorbeer

Wenn der Kirschlorbeer erstmal weg ist, bleibt oft eine Lücke im Beet – und die Frage, was stattdessen gepflanzt werden kann. Je nachdem, was du dir wünschst – Sichtschutz, dichte Heckenpflanzen oder einfach etwas Pflegeleichtes – gibt es passende Alternativen, die weniger wuchern und sich besser einfügen.

Hier ein paar bewährte Ersatzpflanzen:

  • Hainbuche: Für Hecken ideal, gut schnittverträglich und robust

  • Liguster: Wächst schnell, bleibt dicht und ist leicht zu pflegen

  • Felsenbirne: Dezenter Wuchs, hübsche Blüte und sogar essbare Früchte

  • Schneeball: Viele Sorten, von immergrün bis blühfreudig

  • Eibe: Immergrün und sehr schnittverträglich, allerdings giftig – also nicht ideal mit Kindern oder Haustieren

  • Heckenkirsche: Verträgt Schatten, wächst dicht und lässt sich gut formen

Diese Pflanzen sind oft besser in ein natürliches Gartenbild zu integrieren und bieten Vögeln und Insekten mehr als der Kirschlorbeer. Wer einmal neu pflanzt, kann gleich etwas wählen, das sich besser einfügt – und einem nicht irgendwann wieder zur Last wird.